Unsere Katze Copra brachte uns ein Feldhasenbaby mit nach Hause.
Es war schrecklich, so ein kleiner Hasi und von der Mutter keine Spur. Was tun?
Ab ins Internet und Infos sammeln und Fachleute kontaktieren. Das schlimme war..wir hatten Feiertag und konnten somit 3 Tage keine empfohlene Nahrung besorgen. Katzenmilch sollte es sein. Wir hatten keine Chance die vor Montag zu bekommen also kochte ich Tee, der auch zur Überbrückung helfen sollte und der kleine Hase wenigstens Flüssigkeit bekommt.
Gesagt getan, ich zog eine Spritze mit Tee auf und gab sie dem Kleinen, er trank und ich war erst mal beruhigt. Dann sollte ich den Bauch massieren...eben wie auch bei einem Hundewelpen den man evtl. zufüttern musste da die Mama sich evtl nicht kümmert oder kümmern kann. Das Bauchkraulen bewirkt, das sich der Hase lösen kann. Mhh ganz schön schwer bei so einem Minihase.
Dann kam Devil, unsere Rettung, erst schnupperte er am Häschen und zack kam die dicke, rauhe Zunge und leckte den Bauch. WAHNSINN. Das er das bei Welpen mit Vorliebe macht wusste ich ja aber bei einem Hasenbaby?! Egal, es funktionierte und wundern konnte ich mich später.
Endlich konnte ich einkaufen gehen. Heu etc. bekam ich hier vom Bauern, alles andere kaufte ich im Zoohandel. Ich musste auf enorm viel achten bei der Fütterung aber mit Liebe und Geduld UND mit Devil´s Hilfe nahm klein Snow ( es lag Schnee bei uns und so bekam er seinen Namen) stetig zu. In der Küche wurde alles rutschfest ausgelegt und so konnte Snow auch seine Bewegungen ausüben teilweise noch lernen. Es war ein Traum, jeden tag nahm der Schatz zu und wir wussten..wir müssen die 1 Kilo Marke knacken, das wir ihn wieder in die Freiheit entlassen konnten.
Selbstverständlich haben wir versucht, so wenig wie möglich Kontakt zu dem Kleinen zu haben und auch unsere Hunde und Katzen wurden ferngehalten. Devilchen durfte nur so lange helfen, bis der Kleine sich selbstständig lösen konnte denn Snow durfte sich nicht mit den Hunden anfreunden denn in der Natur musste er lernen, das Hunde seine natürlichen Feinde sind.
Snow hat es geschafft, er wog etwas über ein Kilo, draussen schien die Sonne und so beschlossen wir, ihn in Freiheit zu entlassen. Einerseits war es sehr schwer, andererseits trat eine enorme Erleichtung ein, ihm endlich das bieten zu können, was er zum glücklich sein braucht.
Justin nahm ihn auf der Schoss, wir fuhren an eine wunderschöne Stelle im Ebbegebirge (die ich auch vom Haus aus beobachten konnte) und liessen ihn frei. Meine Güte, was für ein Gefühl wie er da so gesund und munter loshüpfte. Er blieb kurz stehen, ich konnte noch ein Bild machen und zack war er im Unterholz verschwunden.
Machs gut kleiner Snow.
( Wir beobachten immer genau diesen "Fleck" im Ebbegebirge und sehen dort einige Feldhasen, ob unser Snow dabei ist???